Donnerstag, Februar 28, 2008

Kein guter Tag

Es gibt Tage, da wundere ich mich, wieso manche Leute überhaupt noch Geschäft machen und am Markt sind. Heute (und es ist erst Mittag) habe ich bereits drei negative Dinge erlebt:

Um 7:00 Uhr Unternehmerfrühstück in Ginsheim-Gustavsburg.
Mein Navi leitet mich zur falschen Strasse. Mit freundlicher, telefonsicher Unterstützung finde ich dann den Zielort.
Alles sehr nett. Ich bekomme noch Zeit, ein Croissant zu mir zu nehmen. Dann geht es in den offiziellen Teil.
Irgendwann der angekündigte Vortrag. Kommt mir sehr bekannt vor. Da es bereits der vierte ist, der sich mit diesem "revolutionären Konzept" hervortut und einer von den vieren das Ganze wesentlich tiefer dargestellt hat, wage ich es, daruaf aufmerksam zu machen, dass es sich dabei wohl um Multi Level Marketing handelt. Ab da war der Termin völlig sinnfrei. Ich und jemand, der mir zustimmte wurden als negative Schwarzseher und Leuteverunsicherer dargestellt und quasi in der Luft zerrissen. Man bedenke, dass es sich hier um ein Netzwerk handelt, für das Leute fast 100€ pro Monat bezahlen. Hier reift der Gedanke, das eigene Netzwerk zu monetarisieren so langsam heran ;-) In diesem Unternehmernetzwerk werde ich wohl eher nicht zahlendes Mitglied werden.

Irgendwann später hatte ich die verrückte Idee zur 200m von unserem Büro entfernten Copythek zu gehen um dort ein paar Fragen zu einem RollUp-Display und einer Broschüre gleich persönlich zu klären.
Die Tür geht auf, Jemand wird herausgeschoben. Ich möchte eintreten. "Nein, da können Sie jetzt nicht rein. Mittagspause."
Hmm, ich gestehe jedem eine Mittagspause zu. Aber Kunden wegen einer solchen Pause ablehnen kann ich mir einfach nicht erlauben. Diese Firma schon.

Nun ja. Es gibt ja noch eine Alternative. Anrufen und...

Anrufbeantworter "Unsere Öffnungszeiten sind von ... bis ...".
Du dummer Kunde, wie kannst Du uns nur belästigen.
Im Internet standen die Öffnungszeiten mit der Nebenbemerkung "telefonisch durchgehend". Vielleicht sollte man dazu schreiben "telefonisch durchgehend Anrufbeantworter".

Was soll's. Dann suche ich jetzt al weiter.

Donnerstag, Februar 14, 2008

Schon erledigt

Für alle Outsourcer habe ich jetzt mal unter http://www.businessdevelopers.org/dearoutsourcers/index.php zusammengefasst.

Eine indische Übersetzung wäre nicht schlecht. Wenn jemand Lust dazu hat, gibt es ein kleines Dankeschön, wenn der erste Outsourcer sich meldet (commission-only sozusagen :-) ).

Outsourcing

Ich muss jetzt einfach mal dazu etwas schreiben, weil ich diese Woche mit drei Firmen über den Markteintritt in Deutschland ausführlich diskutiert habe. Wahrscheinlich werde ich irgendwo eine Webseite hinlegen, die diese Gedanken in englischer Sprache (vielleicht findet sich ja jemand, der diese Seite dann ins Indische übersetzt)auflistet.

Diese Firmen haben teilweise Erfahrungen in anderen Ländern, wie USA oder UK gesammelt. Eine Firma ist schon bis in die Niederlande vorgedrungen.

Alle haben aber keine Ahnung vom deutschen Markt (würden aber gerne hier Geschäfte machen).

Was bieten diese Firmen:

Günstige Programmierdienstleistungen.
ISO-irgendwas Zertifikate.
Produkte, die so gut wie nicht beschrieben sind.

Da muss man für den deutschen Markt sicher keine Globalisierungsängte bekommen.

Günstig heisst übrigens 25$/Stunde. Das sich pfiffige Kleinunternehmen und Mittelständler auch mal sehr gerne aus der Uni bedienen und dort Studenten, die teilweise für 15€/Stunde arbeiten, abholen, relativiert das Ganze schon ein wenig.
Ob die Studenten die richtige Qualität besitzen ist genauso unklar, wie wenn ich eine indische Firma an ein wichtiges Projekt "ran lasse".

ISO-zertifiziert sind alle und in nicht allzu ferner Zeit werden auch alle irgendein Produkt haben. Wenn ich Software für andere günstig produzieren kann, ist es ja durchaus logisch, zu den eigenen Einkaufspreisen eigene Produkte zu erstellen.

Wir haben seit mehr als 3 Jahren einen weißrussischen Outsourcing Partner. Hier zählt einfach die persönliche Beziehung und die über Jahre kontinuierliche tolle Entwicklung des Unternehmens. Sinnvollerweise nimmt Intetics nur noch Projekte an, die mindestens einen Zeitraum von 6 Monaten oder länger dauern. Wie in jedem Projekt, dauert es erst einmal eine vernünftige Kommunikation aufzubauen. Da gibt es keinen Unterschied zwischen Outsourcing nach Timbuktu und Projektmitarbeitern im Büro nebenan.

Ich arbeite gerne für solche Partner, da es sich um ein langfristiges, nachhaltiges Geschäftsmodell handelt.

Wenn aber Leute auf "commission only"-Basis ein Land erobern wollen, wage ich mal vorauszusagen, dass dies nicht von Erfolg gekrönt sein wird.

Wieviele Kunden muss derjenige vertreten, der sich auf einen solchen Deal einläßt ?
Wie intensiv kann er sich dann noch um jeden einzelnen Kunden kümmern ?
Wenn jemand jede Menge Outsourcingprojekte an der Hand hat, warum sollte er die dann an eine unbekannte, neue Firma abgeben ? Um das Risiko des Kundenverlustes zu erhöhen ?

Irgendwie scheint das Geschäftsleben in anderen Ländern extrem einfach zu sein :-)

Sonntag, Februar 03, 2008

Public Profile

Gerade hat Google das "Social Graph API" angekündigt ( siehe letzten Beitrag) stellt Plaxo schon die erste Implementation zur Verfügung.

Unter http://arachno.myplaxo.com/ findet sich mein persönliches, öffentliches Profil, das die Möglichkeiten von Plaxo und API nutzt. Bin gespannt, wie sich das entwickelt.

Samstag, Februar 02, 2008

König der APIs

Und wieder hat Google zugeschlagen.

Es geht wohl ein wenig unter, da die Nachricht "Micorosoft kauft Yahoo" ziemlich viel Wirbel verursacht.

Google hat eine weitere Programmierschnittstelle veröffentlicht.
Das "Social Graph API". Es ermöglicht mit einer REST-Abfrage herauszufinden, welche Identitäten zu einem selbst gehören und wen man als Freunde und Bekannte in sozialen Netzwerken eingetragen hat. Wow.

Ein wenig Erklärung.

Ein API, also eine Programmierschnittstelle, ermöglicht Programmierern den Zugang zu bestimmten Funktionalitäten.
Das hat zwei Vorteile
1. Der Zugang zu den Funktionalitäten wird genau definiert.
2. Der Entwickler spart die Entwicklungszeit für diesen Zugang

Den vielleicht nicht so offensichtlichen Vorteil für den Anbieter des APIs möchte ich auch nicht verschweigen: Er kontrolliert den Zugang.

Ein REST-Interface bedeutet, dass der Entwickler in seinem Programm einfach eine Webadresse aufruft und aus dieser Adresse eine Antwort in einem definierten Format erhält. Programiersprachen, die mit "dem Web" umgehen können, ermöglichen dies über die gleichen Funktionen, mit denen man ansonsten Dateien öffnet und ausliest.
Fazit: sehr schnell und einfach zu programmieren.
Das Standardformat, mit dem das Social Graph API auf die Webanfrage antwortet ist übrigens JSON. Wiederum ein Format, das webaffine Programmiersprachen mit einer vorhandenen Funktion auswerten können.

Einen kleinen Nachteil hat das API bzw. die bei Google vorhandene Datenbasis.
Sie wertet zur Zeit noch wenig vorhandene Informationen aus. Nebenbei bemerkt: Es werden auch nur öffentlich verfügbare Informationen ausgelesen. Technisch ist das keine allzu große Anforderung.
Es gibt zwei Standards, die es erlauben auf Webseiten zu hinterlegen, welche Webseiten zu einem elbst gehören und wen man als Kontakt hat. Das sind XFN und FOAF.
XFN, das XHTM Friends Network, ist hier eine zentrale Stelle, an der man die entsprechenden Informationen hinterlegt, während
FOAF (Friend of a friend) Zusatzelemente von Links definiert.
Z.B. definiert ein Link Roland Schopp's Xing Profil(im Quelltext dieses Dokumentes zu sehen als: <a href="https://www.xing.com/profile/Roland_Schopp" rel="me">Roland Schopp's Xing Profil</a>) einen Verweis von diesem Blog zu meinem Xing-Profil, der besagt, dass es sich bei diesem Xing-Profil um Roland Schopp handelt.

Genug erklärt. Was ist der Nutzen des APIs ?
Entwickler von Webapplikationen können jetzt zum ersten Mal einfach und außerhalb der von manchen sozialen Netzwerke gebotenen APIs auf diese Daten zugreifen.

Die Frage "Schön, dass Sie sich bei uns registriert haben, wollen Sie nicht Ihre Freunde auf unsere Seite aufmerksam machen ?" werden wir also in Zukunft öfter zu sehen bekommen ;-)