Dienstag, März 12, 2013

Verhandeln am Limit

Heute habe ich von einem Facebook "Freund" eine Einladung zu einem kostenlosen Webinar erhalten.

Auch wenn die Rechtschreibprüfung von Google Mail das Wort "Webinar" noch nicht kennt, kann man ja aktuell eine Flut von Webinaren - die meisten davon kostenlos - beobachten.

Ich rate dazu, hier einmal den Begriff "kostenlos" durch "zeitintensiv" zu ersetzen.

Die Flut der Webinare ermöglicht es, ohne großen Aufwand, den gesamten Arbeitstag, den Abend und das Wochenende vor dem Bildschirm und mit unendlich vielen Webinaren zu verbringen. Die entscheidende Frage ist hier, ob einen das wirklich weiter bringt.

Wie immer (eine Faustregel meiner eigenen Lebenserfahrung) können allerhöchstens 5 Prozent (in Worten fünf, wahrscheinlich noch weniger) den Anspruch für sich erheben, sowohl inhaltlich als auch  von der Qualität der Präsentation her, zu überzeugen. Das wäre ein Webinar, dass einen mindestens in einem Punkt und einem Aspekt des eigenen Geschäftslebens weiterbringt. Das Problem ist, genau diese fünf Prozent zu finden.

Leider gelingt das weder über größere Facebook-Kampagnen noch über die Werbung via Google AdWords.
Die persönliche Empfehlung ist der einzige Weg, ein wertvolles Webinar (und auch Seminar) zu finden.

Die Inhalte deuten immer vermeintliche Geschäftsprobleme an. Die Headline dieses Beitrags "Verhandeln am Limit", ist mir persönlcih noch nie untergekommen.
Dieses Problem tritt bei Menschen auf, die unter allen Umständen verkaufen müssen. Ich hoffe für Sie, dass Sie nicht zu dieser Gruppe von Menschen gehören.

Das Märchen vom Topverkäufer, der den Eskimos einen Kühlschrank verkauft, erfährt mittlerweile zwei Modifikationen:

Der "Sales-Berater" erklärt, dass man dem Eskimo nicht nur den Kühlschrank verkauft, sondern auch noch den Inhalt bishin zur unumgänglichen "Coke".
Ich sage "Es gibt immer mehr Kühlschränke und immer weniger Eskimos". Dieses Geschäftsmodell ist tot (wer dem Papst ein Ehebett verkaufen möchte, hatte immer eine ein wenig zu enge Zielgruppe und hat aktuell überhaupt keine mehr).  

Meine "Vertriebsgespräche" finden in entspannter Umgebung mit entspannten Menschen statt. Es geht um "win win" oder "win win win"-Situationen. Da muss niemand unbedingt einen "Abschluss" tätigen. Entweder das Angebot passt, oder es passt nicht und man redet über weitere Geschäftsmöglichkeiten und geht freundschaftlich auseinander.

Ich lese sehr viele "Business"-Bücher. Aber "Die Kunst des Krieges" habe ich bisher bewusst ausgelassen. Ich will ja keinen Krieg führen (würde ich im Konzernumfeld arbeiten, hätte ich das Buch bestimmt schon verschlungen), sondern meinen Kunden helfen, sich weiterzuentwickeln. Das ist das beste Geschäftsmodell, das man haben und entwickeln kann.

Posted via email from Roland's posterous