Großtöner
Tja,
nach gar nicht so reifer Überlegung, habe ich jetzt einmal einen der "Großtöner" (Rethorik, Selbstvertrauen, Souveränität und Geld und Gold soviel ich essen kann) aus meinen Xing-Kontakten gelöscht.
Man denkt immer, dass man etwas verpasst, wenn man einem Menschen mit mehr als 10.000 Kontakten (irgendwie wird er schon wichtig sein) nicht mehr folgt.
Nach kurzer Durchsicht und starker Häufung seiner selbstbeweihräuchernden Mitteilungen, die mir irgendwie alle etwas verkaufen wollten, habe ich einfach einmal darauf verzichtet.
Und siehe da: Hat gar nicht weh getan :-)
Solche Leute mögen vielleicht Social Media verkaufen, haben aber die Grundtendenz nicht verstanden.
Der große Wandel von Push zu Pull, von aufdringlich zu persönlich, von lästig zu mitfühlend und auch von virtuell zu Treffen in kleiner Runde ist an diesen Menschen vorbei gegangen.
Ich kenne mehrere dieser "Lautsprecher" und habe mich eine Zeit lang gewundert, warum die nach kurzer Zeit nicht mehr wussten, dass wir uns schon auf ein "Du" - das mir durchaus wichtig ist - geeinigt hatten. Bis mir klar wurde, dass es sich hier um die Einbahnstrasse der Kommunikation handelte. Senden, Senden Senden, ohne Rücksicht auf die Interessen des Empfängers. Das ist wahrlich "Unsocial Media".
Soweit ich das beurteilen kann, unterstellt man dieser Sorte Mensch auch zuviel Erfolg. Nur weil jemand ein "Webinar" mit dem Titel "In 10 Schritten zum Milliardär" online stellt, heisst das noch nicht, dass derjenige weiss, wie es geht (nur gaaanz wenige Milliardäre veranstalten Webinare für die tumbe Masse. Meistens fehlt ihnen die Zeit dazu, weil sie mit Geldverdienen beschäftigt sind). Umgekehrt darf man nicht unterschätzen, wieviel die anvisierte tumbe Masse an Einnahmen generiert, wenn ein "Einführungsabend in Ihren Unternehmenserfolg" für lächerliche 80€ mehr als 50 Leute anzieht (ich war da auch mal dabei) und viele geschäftlich Unerfahrene zu weiteren, viel teureren Seminaren animiert, deren Inhalte durch gekonntes Lesen von z.B. "Der Weg zum erfolgreichen Unternehmer" oder (Achtung englische Sprache, die doch immer Gewicht im Businessleben erhält) "Business Model Generation" in totaler Ruhe und ohne "Tschakka"-Bekundungen zu erschliessen sind. "EKS" hilft auch weiter. Fast Alles darüber hinaus zielt wieder auf Spären, die für kleine, intelligente Firmen schlicht und einfach uninteressant, gefährlich und zu teuer sind.
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