Sonntag, August 14, 2011

Gelesen: neuromarketing im internet

Tja, da hat es doch tatsächlich jemand geschafft, mir seine Werbung in Form eines Buches zu verkaufen :-(

Der Titel war vielversprechend. Die Bebilderungen versprachen einen praxisorientierten Ansatz zur Vermittlung eines spannenden, nicht ganz einfachen Themas.
Angesichts des Umfangs (der durch dann doch recht viele Bilder weiter geschmälert wird) , der ungenierten Werbebotschaft und der mageren Erkenntnisse, empfehle ich, das Buch als sehr interessantes Werbegeschenk zu verwenden oder fairerweise im 14,95€-Preisbereich anzusiedeln.

Die eine Erkenntnis, die man dem Buch entnehmen kann, ist: Videogestütztes Verkaufen auf Webseiten funktioniert.

Das hätte man auch schon zu "New Market"-Zeiten die Verfechter von Avataren erzählen hören können.
Bei den Firmen, die in Second Life Dependancen investiert haben, hat es auch Menschen gegeben, die an den "human touch" im Verkaufsprozess glauben.

Ich hoffe, das Neuromarketing dcoh noch weitere Facetten hat.

Hinterfragen muss man auch, wie lange solche "videosierten" Webseiten zu höherer Aufmerksamkeit führen, wenn die Zahl sich erhöht. Wenn alle Konzerne und große Mittelständler aufgerüstet haben, werden die angepeilten positiven Gefühle wohl eher wieder in Bedrängung und Belästigung abgleiten.
Das kann nur verhindert werden, wenn die aus Videosequenzen zusammengesetzten Dialoge wirklich intelligent sind.
Die - wahrscheinlich viel weiter entwickelte - Spieleindustrie hat bis heute noch keine wirklich glaubhafte künstliche Intelligenz implementieren können. Wie sollte eine Marketingfirma/Werbeagentur das wohl besser hinbekommen ?

Für mich reiht sich diese Technik in die vielen "Gimmicks" ein, die man schon kommen und gehen gesehen hat:
  • Animierte GIFS - meist sehr hässlich und aufdringlich bunt.
  • Flash Intros - hielten die Suchmaschinen von der Seite und die Kunden von den Inhalten fern.
  • Begehbare Räume - meist auch in Flash realisiert und damit das gleiche Ergebnis wie es bei den Flash Intros erzeugt wurde
  • Schwenkbare Panoramen - immer noch Flash
  • Ganz aktuell: HTML5-Animationen - führen wahrscheinlich am Anfang wieder zum Thema Flash Intros
Allen gemeinsam ist, dass hier ein guter erster Eindruck entsteht. Ein "Wow-Effekt" beim öffnen der Seite.
Fehlt es dahinter aber an attraktiven Inhalten, wird kein Kaufreiz ausgelöst und man kehrt höchstens zu der Seite zurück, um Freunden und Bekannten diese "coole Site" zu demonstrieren. Um die Inhalte und Produkte geht es dabei nicht mehr.

Für kleine Firmen hat sich mit dem Wort "Video" bereits alles erledigt. Das notwendige Budget für im Buch angesprochene 300 bis 400 Videosequenzen, dürften die wenigsten zur Verfügung haben.
Und´wenn, dann sollten diese auf jeden Fall hinterfragen, ob die Website das primäre Verkaufsmedium ist.

Neuromarketing im Internet: Erfolgreiche und gehirngerechte Kundenansprache im E-Commerce<img src="http://www.assoc-amazon.de/e/ir?t=&l=as2&o=3&a=3648012908" width="1" height="1" border="0" alt="" style="border:none !important; margin:0px !important;" />

Posted via email from Roland's posterous

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