Dienstag, August 02, 2011

Gründungsland Deutschland: 6 Tipps für angehende Gründer

Heute morgen schon wieder so ein Bericht, der sicher nicht zu erhöhten Gründungsaktivitäten führt: 

Ultimo/q2b: Der Wohnort darf nicht über unternehmerische Zukunftschancen entscheiden

Wer redet denn da immer über dieses ach so schwierige Thema "Gründung" ?

In diesem Falle ein Berater, der zu einer Beratergruppe gehört, die (eventuell) von den zahlreichen Gründungszuschüssen recht gut leben können.
In anderen Fällen sind es meist ahnungslose, festangestellte Wohlmeinende der IHK, Kreissparkasse, Wirtschaftsförderung usw., die hier ein großes, kompliziertes Risiko behandeln, das sie selbst keineswegs eingehen würden.

Wenn Sie sich selbständig machen wollen, hier ein paar Empfehlungen zu diesem gar nicht so umfangreichen Thema:

1. Suchen Sie die Nähe von Menschen, die bereits unternehmerisch tätig sind.

Die können aus erster Hand berichten, wie es ihnen bisher ergangen ist. Die sind auch zumeist sehr gerne bereit, ihre Erfahrungen weiterzugeben.
Die Zeiten, in denen "Business" ein Hauen und Stechen um jeden einzelnen Kunden war, sind zu großen Teilen vorbei. Es gibt mittlerweile jede Menge Möglichkeiten zur Differenzierung.
In sehr vielen Städten Deutschlands finden regelmäßig Xing-Treffen statt. Xing (https://www.xing.com) ist ein Online-Netzwerk, in dem sich viele geschäftsorientierte Menschen treffen. Einige davon (ich selbst gehöre auch dazu und organisiere jeden Monat ein Treffen mit IT-Hintergrund und eines mit allgemeineren Businessthemen in Bensheim) bieten Veranstaltungen in den verschiedensten Variationen an.

2. Netzwerken Sie

Online geht das sehr einfach. Das oben genannte Xing und LinkedIn (http://www.linkedin.com) als internationaleres und auf Dauer wohl erfolgreicheres Business-Netzwerk (siehe Punkt 5), sind ideale Plattformen (ich sende Ihnen gerne eine Einladung zu). Vergessen Sie aber nicht, die dort gewonnenen virtuellen Kontakte in ihr richtiges, reelles (Geschäfts)eben einzubinden. Nur solche Kontakte sind wertvoll. Nur die, über die Sie selbst etwas berichten können, haben wahrscheinlich ihr aufrichtiges Interesse bemerkt und sind Ihnen - und damit zumeist auch Ihrem Geschäft - wohlgesonnen.
Eine Analyse von erfolgreichen Menschen ergibt, dass die meisten von ihnen über ein enormes Netzwerk verfügen. Also los !

3. Do, what you can best, outsource the rest

Im Gegensatz zu dem, was ihnen obige Berater erzählen, müssen Sie nicht die "eierlegende Wollmilchsau" des Unternehmertums werden. Steuerangegelegenheiten, rechtliche Beratung und was da sonst noch alles denkbar ist, müssen nicht plötzlich zu Ihrem Lieblingsfortbildungsthema werden. Es gibt genügend Fachleute, die so etwas gerne übernehmen. Mit der Seit werden Sie zwangsläufig das eine oder andere aus diesen Bereichen hinzulernen. Statt also selbst Buchhaltung zu erlernen, verwenden Sie diese Zeit lieber für die Ausarbeitung Ihrer Geschäftsidee und die Suche nach den wirklich guten Fachleuten (auch hier bitte besser den befreundeten Unternehmer und nicht die IHK fragen - die dürfen offiziell niemanden empfehlen, da sie ja für alle Unternehmer gleichberechtigt arbeiten müssen). Ich empfehle die Lektüre des Buches "Kopf schlägt Kapital" von Prof. Falten.

4. Lesen Sie

Apropos Buchempfehlung: Lesen Sie. Wenn Ihnen ein Buch nur einen einzigen guten Hinweis für Ihre zukünftige Unternehmerkarriere liefert, ist die Wahrscheinlichkeit hoch, dass sich der Buchpreis und der Zeiteinsatz gelohnt haben und einen guten ROI (return on investment) liefern. Stefan Merath, selbst Buchautor, empfiehlt ein Buch pro Woche. Eines pro Monat ist besser als noch weniger.

5. Lernen Sie Englisch

Falls Sie diese Sprache noch nicht beherrschen, arbeiten Sie daran. Warum? Globalisierung.
Sie wollen kein Opfer, sondern Nutzniesser der Globalisierung werden. Wenn Sie z.B. jemanden benötigen, der Ihre Webseite gestaltet, können Sie Plattformen wie oDesk nutzen, um preisgünstige Dienstleister aufzuspüren. Ohne gute Englischkenntnisse kann das aber schnell zu einem kleinen Desaster werden.

6. Seien Sie anders

Die Welt braucht nicht noch mehr Coaches, Webdesigner und Projektmanager. Es sei denn, sie liefern Außergewöhnliches. Und können auch klar machen, dass sie das tun.
Arbeiten Sie an Ihrer Idee. Suchen Sie bei Google nach gleichen und ähnlichen Ideen (Webdesigner liefert hier mehr als 66 Mio. Treffer. Das ist kein Markt, in den man einsteigen möchte). Wenn schon Webdesigner, dann Webdesigner für eine sehr spitze Zielgruppe (linkshändige Gärtner z.B.). Für kleine Unternehmen gibt es eine einzige, wirksame Strategie - alle anderen passen nur zu größeren Unternehmen - die "EKS" (EngpaßKonzentrierte Strategie). Sie dürfen im ersten Schritt nicht auf Umsatzmöglichkeiten und Größe des Gewinns setzen. Der entscheidende Punkt ist, wie wertvoll Sie für Ihren Kunden sind. Wenn Sie einer kleinen Zielgruppe dabei helfen können, den schlimmsten Engpaß für deren Weiterentwicklung zu beseitigen, werden Sie den angestrebten Markt mühelos erobern.

Wichtige Buchempfehlung: 

Das große 1x1 der Erfolgsstrategie: EKS® - Erfolg durch Spezialisierung

Posted via email from Roland's posterous